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THERAPIE ∙ COACHING ∙ SUPERVISION
Stephanie Höltke-Scherreiks
DIPLOM-PSYCHOLOGIN

Hypnotherapie nach Milton Erickson

Hypnotherapie bzw. Klinische Hypnose sind wissenschaftlich anerkannte und langjährig erprobte psychotherapeutische Methoden. Sie werden bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Erfolg in verschiedenen Bereichen der Psychotherapie, der Medizin und Zahnmedizin angewendet.
Anfang 2006 hat der wissenschaftliche Beirat Psychotherapie Hypnose als wissenschaftliche Methode für einige Indikationsbereiche anerkannt. Klinische Hypnose nach Milton Erickson ist als Zusatzverfahren mit vielen Therapierichtungen kombinierbar.

Moderne Hypnose ist ein ressourcenorientierter Ansatz, der Patienten/Patientinnen dabei unterstützt, körperliche Symptome und psychische Problemen mit positiven Erfahrungen und eigenen Bewältigungskompetenzen zu begegnen. Als erfahrungsorientierte Therapieform bezieht Hypnotherapie körperliche und seelische Prozesse ein und kann damit als Brücke zwischen Körper und Seele verstanden werden.

Die Hypnotherapie geht davon aus, dass der Mensch über die nötigen Ressourcen verfügt, oft jedoch keinen bewussten Zugang zu diesen hat. In der Hypnose wird der Klient/die Klientin durch gezielte Formulierungen des Hypnotherapeuten in einen veränderten Bewusstseinszustand, die hypnotische Trance, geleitet. In der Trance wird die Aufmerksamkeit auf das innere Erleben gerichtet, während die Wahrnehmung der Außenwelt eher in den Hintergrund tritt.

Die meisten Menschen sind in der Lage sind durch Hypnose in einen Trancezustand zu gelangen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Menschen in der Trance die Kontrolle über sich behalten und nicht, wie oft angenommen wird, dem Therapeuten willenlos ausgeliefert sind. Der hypnotische Prozess kann jederzeit vom Klienten unterbrochen oder beendet werden.

Das Erleben einer Trance wird von vielen Menschen mit dem angenehmen Zustand kurz vor dem Einschlafen verglichen, wenn man eher in Bildern denkt und der Körper zur Ruhe kommt. In der Trance werden mentale und physiologische Veränderungen beobachtet (wie Muskelentspannung und Blutdruckregulation). Auf mentaler Ebene kann intensive Gelassenheit, Ausgeglichenheit, Lebensmut, Kraft, Sicherheit oder Beruhigung erlebt werden. Das kritisch-rationale Denken tritt in den Hintergrund und eine bildhafte Informationsverarbeitung einsetzt ein, so dass Vorstellungen auf allen Sinneskanälen aktiviert werden. So wird durch wohltuende Vorstellungen der Zugang zu wichtigen persönlichen Ressourcen wie individuelle Fähigkeiten, Kraftquellen und unbewusstem Körperwissen aktiviert. Diese Tranceerfahrungen unterstützen dabei, körpereigene Selbstregulationsfähigkeiten und Kräfte zu mobilisieren, um Schmerzerleben, Stimmungen und Befindlichkeiten positiv zu beeinflussen.

Das Tranceerleben ist vielseitig. Es können sich sowohl Zugänge zu Erfahrungen in der Vergangenheit (Regression) öffnen als auch zukünftige Erlebnisse (Progression) erfahren werden. In der Trance werden positive Bewältigungserfahrungen gemacht, die Such- und Verarbeitungsprozesse anregen. Unbewusste Prozesse können angeregt werden, um kreative Lösungen entstehen zu lassen. Der Klient kann sich im Anschluss an die Hypnose an das Erleben während der Trance erinnern.

Die zwei größten deutschen Dachgesellschaften für Klinische Hypnose sind die Milton-Erickson-Gesellschaft (MEG) meg-hypnose.de und die Deutsche Gesellschaft für Hypnose (DGH) dgh-hypnose.de. Die zertifizierte Weiterbildung in Klinischer Hypnose besitzt hohe Qualitätsstandards und garantiert eine fundierte und seriöse Ausbildung der Hypnotherapeuten. So ist die Ausbildung in einem wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren Voraussetzung, um die Weiterbildung zu beginnen.

Auf der Informationsplattform hypnose.de der deutschsprachigen wissenschaftlich fundierten Hypnose-Gesellschaften finden Sie sehr gut aufbereitete Informationen, Filme und Fachartikel.